09.11.2020 | Lesedauer: 7 Minuten | CAPTRON Redaktion

Kommissioniersysteme im Vergleich

Aktuelle Technologien im Überblick

Im Jahr 2019 belief sich der Umsatz im B2C-E-Commerce-Markt in Deutschland auf rund 59,2* Milliarden Euro – Tendenz weiter steigend. Der Logistikprozess hinter jeder Bestellung scheint recht unkompliziert: den Standort der Ware ermitteln, die richtige Menge aus dem Lagerbestand entnehmen und die Kundenbestellung verpacken.

Ja, das Prinzip ist einfach, aber es gibt mehrere Verfahren und Technologien im Kommissionieren: angefangen von Papier „Pick-by-Paper“ über Pick-by-Barcode bis hin zu Pick-by-Voice, Pick-by-Vision und Pick-by-Light. Die Wahl des Systems kann von einer Reihe von Parametern abhängen, wie dem Umfang des Lagers, der Auftragsgröße sowie dem Volumen und der Vielfalt der Produkte im Lager.

 

Die Systeme im Einzelnen

Das rudimentärste Verfahren ist Pick-by-Paper, bei dem gedruckte Auftragszettel mit Picklisten verwendet werden, mit denen der Kommissionierer die einzelnen Produkte von ihren jeweiligen Standorten aus kommissioniert. Dies mag für kleine Betriebe mit kleinen Auftragsgrößen großartig sein, ist aber schwierig zu skalieren, kann langsam und fehleranfällig sein und liefert vor allem keine Echtzeit-Management-Informationen.

Eine Weiterentwicklung dieses Systems ist Pick-by-Barcode. In Verbindung mit einem Lagerverwaltungssystem (WMS) verwendet der Kommissionierer einen Barcode-Scanner, um das/die Produkt(e) zu lokalisieren und zu identifizieren. Sobald das Produkt kommissioniert ist, können die Daten an das WMS zurückgesendet werden, sodass die Bestandsinformationen sich automatisch aktualisieren. Pick-by-Barcode reduziert die Kommissionierzeiten und Fehlerquoten im Vergleich zu Pick-by-Paper.

 

Beim Verfahren Pick-by-Voice erhält der Kommissionierer via Headset seine Anweisungen, kann sich im Lager frei bewegen und hat dabei die Hände frei. Mit Hilfe der Spracherkennung wird die Bestätigung des Kommissionierers über das Mikrofon in das WMS zurückgemeldet. Der größte Nachteil bei diesem System ist ein erhöhtes Fehlerpotenzial, Beeinträchtigungen durch Umgebungsgeräusche und eine zuverlässige Funkabdeckung im Lager.

Eine weitere Handsfree-Lösung ist Pick-by-Vision. Hier trägt der Kommissionierer eine Datenbrille, die mit dem WMS verbunden ist. Dies kann die Produktivität erheblich steigern und die Schulungszeit für die Kommissionierer reduzieren. Bilder und Text auf dem Bildschirm leiten den Kommissionierer an, um eine bessere Genauigkeit zu erzielen und das Potenzial für Fehler beim Kommissionieren zu reduzieren. Der Kommissionierer bestätigt den Pickvorgang durch einen Knopf oder eine Geste über die Brille. Da die verfügbare Fläche in der Brillenoptik meist sehr klein ist, reduziert sich die Fehlerquote meist nicht im Vergleich zu den vorgenannten Verfahren. Die kurzen Akkulaufzeiten, das einseitig schwere Gewicht der Brille und auch die technische Anfälligkeit schränken leider die Vorteile dieses Systems ein.

Ebenfalls beleglos funktioniert die „Pick-by-Light“ Methode. Das System führt den Kommissionierer Schritt-für-Schritt mit Lichtsignalen und einer Statusanzeige durch den Kommissionierprozess. Die Statusanzeige gibt an, welche und wie viele Produkte aus dem Regal zu entnehmen sind. Der Kommissionierer quittiert den Pickvorgang durch die Betätigung einer Taste, wodurch das WMS aktualisiert wird. Durch die klaren Anzeigen sind Fehler nahezu ausgeschlossen.

Pick-by-Light-Systeme sind papierlos, verbessern die Produktivität, erhöhen die Genauigkeit und ermöglichen die Analyse in Echtzeit (KPIs). Auch die Einarbeitungszeit ist nach diesem Verfahren gering, da das Verfahren sehr intuitiv zu erlernen ist. Vor allem kann die Produktivität im Vergleich zur herkömmlichen Kommissionierung um bis zu 50 % gesteigert werden, da die Lichtsignale den Kommissionierern helfen, die richtigen Artikel auf der Pickliste schnell zu finden. Ergebnis ist eine höhere Produktivität, eine optimierte Wegeplanung und eine deutliche Reduzierung der Wegzeiten im Lager.

 

Kosten bei Fehlern

Fehlkommissionierungen oder Ungenauigkeiten können teuer werden, das weiß jeder Logistiker. Die Bearbeitung von Retouren, der erneute Versand, der zusätzliche Aufwand im Kundendienst: ein Fehler im Lager verursacht schnell einen dreistelligen Betrag zur Korrektur, beeinträchtigt die Produktmarge, den Gewinn und den Ruf des Unternehmens.

Auch der Ausfall eines Systems verursacht sehr schnell hohe Kosten. Dieser Aspekt findet bisher wenig Berücksichtigung in der Planung von Logistikprozessen, da etablierte Systeme nun mal Ausfallzeiten haben und das im Markt akzeptiert wird. Defekte mechanische Taster, aufwendige Neustarts bei Softwareproblemen, Ausfall von Datenbrillen oder Barcodescannern: all das führt zu zusätzlichen Kosten.

Langzeitkosten betrachten

Mit der Pick-by-Light Lösung von CAPTRON können bis zu 80 Lagerplätze pro Controller gleichzeitig betrieben werden. Das weltweit erste kapazitive Pick-by-Light System „oneGRID macht den Kommissionierprozess effizient, zuverlässig und intuitiv. Es wird sichergestellt, dass der Bediener die richtigen Artikel auswählt und sie in den richtigen Behälter kommissioniert. Dank oneGRID verkürzt sich die Durchlaufzeit pro Auftrag, das System ist nahezu unzerstörbar und ausfallsicher.

 

Eine sogenannte Pick-Acknowledge Unit von oneGRID kann problemlos sowohl am Kommissionierwagen als auch an Regalfächern installiert werden. Hierbei verwaltet nur eine Pick-Acknowledge Unit bis zu vier Regalfächer gleichzeitig.
Zusätzliche Funktionen sind möglich, zum Beispiel: wenn der Kommissionierer die Entnahme oder Einlagerung auf der Tastfläche mit der Touch-Funktion quittiert, zeigt die Statusanzeige an, wie viele Artikel im Regalfach liegen bzw. verbleiben. Somit ist eine KANBAN Anbindung möglich, die in Echtzeit sämtliche Bestände zeigt.

Durch den Einsatz von Pick-by-Light können noch eine ganze Reihe von weiteren KPIs gemessen und sogar im Lager angezeigt werden. Sie können Auslastung, Pickleistung und Produktivität minutengenau berechnen und optimieren. Schließlich gilt: je schneller und reibungsloser der Durchlauf, desto zufriedener ist der Empfänger.

Klicken Sie hier, um unser Pick-by-Light-System oneGRID in Aktion zu sehen.

 

Wenn Sie daran interessiert sind, mehr über das Pick-by-Light-System oneGRID von CAPTRON zu erfahren, wenden Sie sich bitte über das Kontaktformular an unser Vertriebsteam. Wir freuen uns darauf, die Effizienz, Benutzerfreundlichkeit und Geschwindigkeit Ihrer Kommissionierprozesse zu erhöhen!

 

*Quelle: Statista „Statistiken zum E-Commerce in Deutschland“ veröffentlicht von A. Poleshova, 14.08.2020 de.statista.com/statistik/daten/studie/3979/umfrage/e-commerce-umsatz-in-deutschland-seit-1999/

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